Das Projekt WAviatER

Das industrielle Wasserstoff-Ökosystem in den nördlichen Niederlanden erfährt einen erheblichen Aufschwung und baut auf dem Fundament des ersten europäischen Wasserstoff-Valleys auf. Das Projekt WAviatER: Wasserstoffproduktionstechnologie für den Luftfahrtsektor und Energieanwendungen auf regionaler Ebene wird dies gewährleisten. Anfang dieses Monats bewilligte die Nordniederländische Agentur für Zusammenarbeit dafür einen Zuschuss aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRO). Im Rahmen des Projekts wird ein nordniederländisches Konsortium eine grüne Wasserstofftechnologie entwickeln. Die Konsortialpartner sind Douna Machinery Leeuwarden, JB Besturingstechniek, REDStack, Demcon, Groningen Airport Eelde, New Energy Coalition und die Universität Groningen, unterstützt von TNO und VONK. 

Die erste konkrete Anwendung findet sich am Flughafen Groningen Eelde, dem "Hydrogen Valley Airport". Dort wird ein zu entwickelnder Elektrolyseur grünen Wasserstoff als emissionsfreien Energieträger für Leichtflugzeuge, Drohnen und Bodengeräte produzieren. "In den nördlichen Niederlanden ist dies der erste Schritt zu einem Ökosystem von Unternehmen, die ihre eigenen Produkte für die grüne Wasserstoffwirtschaft entwickeln."

Für die Entwicklung der Wasserstofftechnologie sind die nördlichen Niederlande von Europa als wichtiges Zentrum anerkannt, das die Region zum Hydrogen Valley erklärt hat. Innerhalb der Region ergreift Groningen Airport Eelde verschiedene Initiativen, um Flughäfen und die Luftfahrt nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehört neben dem bestehenden 22-MW-Solarpark auch das Projekt Hydrogen Valley Airport von Groningen Airport Eelde, New Energy Coalition, der Universität Groningen und anderen Parteien. Das WAviatER-Projekt nimmt nun konkrete Formen an: den Hydrogen Valley Airport. 

Electrolyseure

Die Herstellung von "grünem" Wasserstoff erfolgt in einem so genannten Elektrolyseur, der mit Hilfe von Ökostrom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet. Dieses Verfahren ist derzeit in kleinem Maßstab noch nicht wettbewerbsfähig mit der großtechnischen, erdgasbasierten Produktion von "grauem" Wasserstoff. Für dezentrale Anwendungen besteht ein Bedarf an kleinen bis mittleren Elektrolyseuren, die grünen Wasserstoff zu akzeptablen Kosten produzieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Elektrolyseure selbst nachhaltig sind und beispielsweise nicht von der Verwendung knapper und wertvoller Metalle abhängen, die in bestimmten Arten von Elektrolyseuren verwendet werden. Das WAviatER-Konsortium wird daher einen skalierbaren und nachhaltigen Elektrolyseur für den Flughafen entwickeln. Diese sollte im Vergleich zu den derzeitigen Alternativen billiger in der Anschaffung sein, einen höheren Wirkungsgrad haben, keine knappen und wertvollen Metalle benötigen und auch eine automatisierte Serienproduktion ermöglichen.

Über die Partner

Demcon entwickelt, produziert und liefert Technologien und innovative Produkte, die zur Lösung komplexer technologischer und sozialer Probleme beitragen. Die Demcon-Gruppe hat mehrere Standorte in den Niederlanden, darunter Groningen, sowie in Deutschland, Japan und Singapur.

Mit einem qualitativ hochwertigen Angebot und einem marktorientierten Ansatz will Groningen Airport Eelde der Flughafen der ersten Wahl für Urlauber und Unternehmen im Norden sein. Unter dem Namen NXT Airport arbeitet der Flughafen Groningen Airport Eelde mit Partnern in den Bereichen Luftfahrtinnovation, Nachhaltigkeit und Bildung zusammen.

New Energy Coalition ist ein ständig wachsendes Netzwerk von Wissenseinrichtungen, Unternehmen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, die in den nördlichen Niederlanden zusammenarbeiten, um die Energiewende für eine nachhaltige Zukunft zu beschleunigen. New Energy Coalition ist der Architekt des HEAVENN-Projects, mit dem die nördlichen Niederlande zum ersten Wasserstofftal Europas geworden sind. 

Rijksuniversiteit Groningen ist eine international ausgerichtete Universität mit starken Wurzeln in der Region. Die Universität verfügt über das Fachwissen und den Ehrgeiz, eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der nördlichen Niederlande zu einem Zentrum für grüne Wasserstoffproduktion zu spielen.   

Seit 98 Jahren  kümmert sich Douna Machinery Leeuwarden (Verbindung grüner Technologien) um die Kunden in allen Bereichen des technischen Innovationsprozesses. Dazu gehören das Erfinden, Entwerfen, Herstellen, Liefern und Warten von mechanischen Anlagen. Mit diesem Fachwissen hat Douna Machinery viel Wissen und Erfahrung gesammelt, die das Unternehmen nutzt, um den Übergang zur grünen Energie zu beschleunigen.

JB Besturingstechniek in Oosterwolde ist ein international ausgerichtetes Familienunternehmen mit einer offenen Kultur und selbstverwalteten Teams. Das Unternehmen mit seinen rund vierzig, meist akademisch ausgebildeten Mitarbeitern ist auf industrielle Automatisierungslösungen spezialisiert, die es weltweit einsetzt. JB Besturingstechniek legt großen Wert auf langfristige Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten.

REDstack in Sneek ist ein Spezialist für nachhaltige Energieerzeugung mit Hilfe eines Membranverfahrens. Dabei wird Salz- und Süßwasser in so genannten Stacks kontrolliert vermischt, um elektrische Energie zu erzeugen. 

Das Konsortium hat auch zwei externe Partner:

  • TNO trägt grundlegendes Wissen im Bereich der Energiewende und der Wasserstoffstrategie bei.
  • VONK, in Zwolle und Meppel liefert das Know-how für die Leistungselektronik und die Wechselrichtersysteme, die für den Betrieb des Elektrolyseurs erforderlich sind.